Leichtflüssigkeitsabscheider: Funktionsweise und Einsatzbereiche

Leichtflüssigkeitsabscheider, auch LFA genannt, sind technische Einrichtungen, die zur Abscheidung von Leichtflüssigkeiten aus Abwässern eingesetzt werden. Sie finden Verwendung in verschiedenen Bereichen, um Umweltverschmutzungen durch schädliche Stoffe wie Öl, Benzin oder Diesel zu verhindern.

Funktionsweise:

Leichtflüssigkeitsabscheider basieren auf dem Prinzip der Dichtedifferenz. Leichtflüssigkeiten wie Öl haben eine geringere Dichte als Wasser und schwimmen daher an der Oberfläche des Abwassers. Der Abscheider verfügt über ein beruhigtes Zulaufbecken, in dem sich die Leichtflüssigkeiten absetzen können.

Es gibt verschiedene Bauarten von Leichtflüssigkeitsabscheidern, die sich in ihrer Funktionsweise und Größe unterscheiden:

  • Koaleszenzabscheider: In Koaleszenzabscheidern werden kleine Öltröpfchen zu größeren Tropfen zusammengeführt, die dann leichter an der Oberfläche schwimmen und abgeschieden werden können.
  • Lamellenabscheider: Lamellenabscheider verfügen über ein System von geneigten Platten, die die Strömungsgeschwindigkeit des Abwassers verlangsamen und so die Abscheidung der Leichtflüssigkeiten verbessern.
  • Wirbelabscheider: In Wirbelabscheidern wird das Abwasser in einen zylindrischen Behälter geleitet, in dem es durch eine rotierende Scheibe in Bewegung versetzt wird. Die dabei entstehenden Fliehkräfte schleudern die Leichtflüssigkeiten an die Wand des Behälters, von wo sie abgeschöpft werden können.

Einsatzbereiche:

Leichtflüssigkeitsabscheider kommen in einer Vielzahl von Bereichen zum Einsatz, darunter:

  • Tankstellen und Kfz-Werkstätten: Hier fallen beim Waschen und Befüllen von Fahrzeugen sowie bei Wartungsarbeiten ölhaltige Abwässer an.
  • Industriebetriebe: In vielen Industriebereichen werden Leichtflüssigkeiten als Kühl- oder Schmiermittel eingesetzt, was zu einer Kontamination des Abwassers führen kann.
  • Privathaushalte: Auch in Privathaushalten können Leichtflüssigkeiten aus dem Haushalt, z. B. aus Fritteusen oder Motorenölen, in das Abwasser gelangen.

Anforderungen und Normen:

Die Anforderungen an Leichtflüssigkeitsabscheider und ihre Bemessung sind in verschiedenen Normen und Richtlinien festgelegt, z. B. in der DIN EN 858-1 und DIN 1999-100. Die Wahl des geeigneten Abscheiders richtet sich nach der Menge und Art der zu erwartenden Leichtflüssigkeiten sowie nach den örtlichen Gegebenheiten.

Wartung und Kontrolle:

Leichtflüssigkeitsabscheider müssen regelmäßig gewartet und kontrolliert werden, um ihre Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Die Wartungsintervalle richten sich nach der Art des Abscheiders und der Menge der anfallenden Leichtflüssigkeiten. Bei der Wartung werden unter anderem die Schlammabscheiderungen geleert und die Funktion der Abscheideeinrichtungen überprüft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Leichtflüssigkeitsabscheider eine wichtige Rolle beim Schutz der Umwelt vor Verschmutzungen durch Leichtflüssigkeiten spielen. Durch ihren Einsatz können schädliche Stoffe aus dem Abwasser entfernt und tragen so zur Erhaltung der Gewässergüte bei.

Das dazu gehörige Fachseminar ist in der Seminarwelt des IWU Magdeburg auffindbar.