Bio- und Grüngut-Verwertung – In Zusammenhang mit Kreislaufwirtschaftsgesetz, BioAbfV, Düngerecht und TA Luft inkl. aktuellen Besonderheiten

Bio- und Grüngut-Verwertung in Deutschland

Ein Überblick über aktuelle Regelungen und Besonderheiten

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ist das zentrale Gesetz für die Abfallwirtschaft in Deutschland. Es regelt unter anderem die getrennte Sammlung von Bioabfällen, die Verwertung von Bioabfällen und die Vorgaben für die Düngung mit organischen Düngern.

Gemäß § 11 KrWG sind Bioabfälle getrennt zu sammeln. Dies gilt für organische Abfälle, die aus privaten Haushalten, Gewerbebetrieben und sonstigen Einrichtungen stammen. Zu den Bioabfällen gehören insbesondere:

  • Küchenabfälle
  • Gartenabfälle
  • Speisereste
  • Biomüll aus der Gastronomie
  • Bioabfälle aus der Lebensmittelproduktion

Die getrennte Sammlung von Bioabfällen wird in Deutschland seit Jahren vorangetrieben. So ist der Anteil der Bioabfälle an der Gesamtabfallmenge von 2010 bis 2022 von 27,4 % auf 42,1 % gestiegen.

Die BioAbfV

Die BioAbfV ist die Verordnung zur Umsetzung der EU-Richtlinie über die Verwertung von Bioabfällen. Sie regelt unter anderem die Anforderungen an die Verwertung von Bioabfällen.

Gemäß § 2 BioAbfV sind Bioabfälle so zu verwerten, dass sie nicht zur Umweltbelastung führen. Dies bedeutet, dass Bioabfälle unter anderem hygienisch einwandfrei und frei von Schadstoffen sein müssen.

Die Verwertung von Bioabfällen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Zu den wichtigsten Verwertungsmethoden gehören:

  • Kompostierung: Bei der Kompostierung werden Bioabfälle unter Sauerstoffzufuhr zersetzt. Das Ergebnis ist Kompost, der als Dünger oder Bodenverbesserer eingesetzt werden kann.
  • Vergärung: Bei der Vergärung werden Bioabfälle unter anaeroben Bedingungen zersetzt. Das Ergebnis ist Biogas, das zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet werden kann.
  • Pyrolyse: Bei der Pyrolyse werden Bioabfälle unter Hitzezufuhr zersetzt. Das Ergebnis ist Pyrolyseöl, das als Kraftstoff oder Brennstoff verwendet werden kann.

Das Düngerecht

Das Düngerecht regelt die Verwendung von Düngern in Deutschland. Es enthält unter anderem Vorgaben für die Verwendung von organischen Düngern.

Gemäß § 21 Düngemittelverordnung (DüMV) dürfen organische Düngern nur verwendet werden, wenn sie den Anforderungen der Düngemittelverordnung entsprechen. Diese Anforderungen betreffen unter anderem die Qualität und die Zusammensetzung der organischen Dünger.

Die TA Luft

Die TA Luft ist die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft. Sie enthält unter anderem Vorgaben für die Emissionsbegrenzung von Anlagen zur Verwertung von Bioabfällen.

Gemäß § 5 Absatz 1 TA Luft dürfen Anlagen zur Verwertung von Bioabfällen nur betrieben werden, wenn sie die in der TA Luft festgelegten Emissionsgrenzwerte einhalten. Diese Grenzwerte betreffen unter anderem die Emissionen von Staub, Stickoxiden, Kohlenmonoxid und Geruchsstoffen.

Aktuelle Besonderheiten

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Bioabfällen als Dünger deutlich gestiegen. Dies ist unter anderem auf die zunehmende Verbreitung des ökologischen Landbaus zurückzuführen.

Um die Nachfrage nach Bioabfällen zu decken, müssen die Verwertungskapazitäten in Deutschland ausgebaut werden. Dies erfordert Investitionen in neue Anlagen und Technologien.

Ein weiteres aktuelles Thema ist die Verwertung von Bioabfällen mit Reststoffen aus der Biogasproduktion. Diese Reststoffe, wie zum Beispiel Gärrest, können als Dünger oder Brennstoff verwendet werden.

Fazit

Die Verwertung von Bio- und Grüngut ist ein wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Sie trägt zur Ressourcenschonung und zur Verbesserung der Umweltqualität bei.

In den nächsten Jahren wird die Verwertung von Bio- und Grüngut weiter an Bedeutung gewinnen. Dies ist insbesondere auf die zunehmende Nachfrage nach Bioabfällen als Dünger zurückzuführen.

Das dazu gehörige Fachseminar ist in der Seminarwelt des IWU Magdeburg auffindbar.