Die Novellierung der TRGS 430: Für den Schutz vor Isocyanaten

Die Technische Regel für Gefahrstoffe 430 (TRGS 430) „Isocyanate – Gefährdungsbeurteilung und Schutzmaßnahmen“ hat im Jahr 2024 eine umfassende Überarbeitung erfahren. Diese Novellierung markiert einen wichtigen Schritt in Richtung eines noch besseren Schutzes der Beschäftigten vor den gesundheitlichen Risiken, die durch den Umgang mit Isocyanaten entstehen können.

Die novellierte TRGS 430 ist am 01. Juli 2024 in Kraft getreten.

Warum war eine Novellierung notwendig?

Die ursprüngliche Fassung der TRGS 430 stammte aus dem Jahr 2009 und konnte die komplexen Herausforderungen, die sich durch die Weiterentwicklung von Produkten und Prozessen sowie durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse ergeben hatten, nicht mehr vollständig abdecken. Insbesondere die steigende Sensibilisierung für die gesundheitlichen Risiken von Isocyanaten machte eine Anpassung der Regelungen erforderlich.

Die wichtigsten Neuerungen der TRGS 430

Die überarbeitete TRGS 430 enthält zahlreiche Neuerungen, die auf eine noch bessere Prävention von Gesundheitsschäden abzielen:

  • Erweiterter Anwendungsbereich: Die TRGS 430 gilt nun für ein breiteres Spektrum von Tätigkeiten, bei denen mit Isocyanaten umgegangen wird.
  • Schärfere Grenzwerte: Die Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) für Isocyanate wurden in vielen Fällen gesenkt, um das Risiko von Sensibilisierungen zu minimieren.
  • Detailliertere Anforderungen an die Gefährdungsbeurteilung: Die Gefährdungsbeurteilung muss nun noch umfassender und präziser durchgeführt werden.
  • Stärkere Betonung der Prävention: Die neuen Regelungen legen einen stärkeren Fokus auf präventive Maßnahmen wie Substitution, technische Schutzmaßnahmen und persönliche Schutzausrüstung.
  • Anpassung an die CLP-Verordnung: Die TRGS 430 wurde an die CLP-Verordnung (Verordnung über die Klassifizierung, Verpackung und Kennzeichnung von Stoffen und Gemischen) angepasst.

Auswirkungen der Novellierung

Die Novellierung der TRGS 430 hat erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen, die mit Isocyanaten arbeiten:

  • Erhöhter Aufwand für die Gefährdungsbeurteilung: Unternehmen müssen ihre Gefährdungsbeurteilungen anpassen und aktualisieren.
  • Investitionen in neue Technologien: Möglicherweise sind Investitionen in neue Technologien und Verfahren erforderlich, um die neuen Grenzwerte einzuhalten.
  • Schulungsbedarf: Die Mitarbeiter müssen über die neuen Anforderungen geschult werden.

Fazit

Die Novellierung der TRGS 430 ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes von Beschäftigten, die mit Isocyanaten arbeiten. Durch die schärferen Grenzwerte und die detaillierteren Anforderungen wird das Risiko von Berufskrankheiten deutlich reduziert. Unternehmen sollten sich frühzeitig mit den neuen Regelungen auseinandersetzen und die notwendigen Anpassungen vornehmen.

Das dazu gehörige Fachseminar ist in der Seminarwelt des IWU Magdeburg auffindbar.