Naturnahen Gewässerunterhaltung

Definition und Ziele:

Naturnahe Gewässerunterhaltung bezeichnet Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung von Gewässern, die möglichst naturnah gestaltet und bewirtschaftet werden. Ziel ist es, die natürliche Funktionsweise und Dynamik von Gewässern zu fördern und damit die biologische Vielfalt, die Ökosystemleistungen und die ästhetische Qualität zu verbessern.

Maßnahmen:

Zu den wichtigsten Maßnahmen der naturnahen Gewässerunterhaltung gehören:

  • Entfernung von Uferbefestigungen: Uferbefestigungen engen den Gewässerraum ein und behindern die natürliche Entwicklung. Durch ihre Entfernung können Gewässer wieder breiter werden und sich dynamischer entwickeln.
  • Entwicklung von naturnahen Uferstrukturen: Naturnahe Uferstrukturen bieten Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Sie können durch die Schaffung von Flachwasserzonen, Totholzstrukturen und Kiesbänken gefördert werden.
  • Bekämpfung von Neophyten: Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die die einheimische Flora verdrängen können. Sie sollten daher bekämpft werden, um die biologische Vielfalt zu erhalten.
  • Verzicht auf chemische Bekämpfungsmittel: Chemische Bekämpfungsmittel können die Umwelt schädigen und sollten daher in der naturnahen Gewässerunterhaltung nicht eingesetzt werden.
  • Einbeziehung der Öffentlichkeit: Die Öffentlichkeit sollte in die Planung und Durchführung von Maßnahmen der naturnahen Gewässerunterhaltung einbezogen werden. Dies kann durch Informationsveranstaltungen, Führungen und Mitmachaktionen erreicht werden.

Vorteile:

Die naturnahe Gewässerunterhaltung bietet zahlreiche Vorteile:

  • Verbesserung der Wasserqualität: Naturnahe Gewässer filtern Schadstoffe aus dem Wasser und verbessern so die Wasserqualität.
  • Erhöhung der Biodiversität: Naturnahe Gewässer bieten Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten.
  • Verbesserung der Ökosystemleistungen: Naturnahe Gewässer leisten wichtige Ökosystemleistungen, wie z. B. Hochwasserschutz, Trinkwasserversorgung und Erholung.
  • Steigerung der ästhetischen Qualität: Naturnahe Gewässer sind landschaftlich reizvoll und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

Herausforderungen:

Die naturnahe Gewässerunterhaltung steht vor einigen Herausforderungen:

  • Konkurrierende Nutzungen: Gewässer werden oft für verschiedene Zwecke genutzt, z. B. für die Landwirtschaft, die Wasserkraft und die Freizeitgestaltung. Dies kann zu Konflikten mit der naturnahen Gewässerunterhaltung führen.
  • Klimawandel: Der Klimawandel führt zu Veränderungen in den Niederschlagsmustern und den Temperaturen. Dies kann die naturnahe Gewässerunterhaltung erschweren.
  • Mangel an Fachwissen: Die naturnahe Gewässerunterhaltung erfordert Fachwissen, das nicht immer vorhanden ist.

Zukunft:

Die naturnahe Gewässerunterhaltung spielt eine wichtige Rolle für den Schutz und die nachhaltige Nutzung unserer Gewässer. In Zukunft wird es noch wichtiger sein, Gewässer naturnah zu gestalten und zu bewirtschaften, um den Herausforderungen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung zu begegnen.

Das dazu gehörige Fachseminar ist in der Seminarwelt des IWU Magdeburg auffindbar.