Eine neue Karte des Bundesamts für Strahlenschutz zeigt die durchschnittliche Belastung mit dem radioaktiven Gas Radon in Deutschland. Vor allem in den Gebirgsregionen sind die Konzentrationen besonders hoch.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat eine bundesweite Karte zur Verbreitung des radioaktiven Gases Radon erstellt. Wie die Bundesbehörde im niedersächsischen Salzgitter mitteilte, zeigt die Übersicht die durchschnittliche Radon-Konzentration, der Menschen in ihren Wohnungen schätzungsweise ausgesetzt sind.
Neuen Berechnungen des BfS zufolge liegt die bundesweit durchschnittliche Radon-Konzentration bei rund 65 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3). Aus der neuen Karte lässt sich ablesen, ob der Durchschnittswert in der eigenen Kommune über oder unter diesem Mittelwert liegt. Regionale Schwankungen reichen von unter 35 im westlichen Niedersachsen bis weit über 150 in vielen Mittel- und Hochgebirgsregionen. BfS-Prognosen zufolge sind etwa 10,5 Millionen Menschen in Deutschland in ihren Wohnungen Radon-Konzentrationen von über 100 Becquerel pro Kubikmeter ausgesetzt. Bei knapp 2 Millionen übersteigen die Konzentrationen sogar den Wert von 300, vereinzelt sogar über 1.000 Becquerel pro Kubikmeter.
Um die konkrete Radon-Belastung in den eigenen vier Wänden zu ermitteln, sind laut BfS Messungen vor Ort nötig. Geeignete Messgeräte könnten bei spezialisierten Laboren bestellt und selbst aufgestellt werden. Nach Ablauf der Messzeit würden die Geräte an das Labor zurückgeschickt, das dann über die Ergebnisse informiere. Die Kosten lägen bei 30 bis 50 Euro. Erhöhte Radon-Werte sind dem BfS zufolge ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko. Der Innenraumschadstoff gehöre nach dem Rauchen zu den häufigsten Ursachen von Lungenkrebs.
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Das dazu gehörige Fachseminar ist in der Seminarwelt des IWU Magdeburg auffindbar.