Forschende haben eine innovative Straßenbeleuchtung entwickelt, die nachweislich weniger Insekten anzieht. Eine neue Studie belegt, dass Lampen mit speziellen Blenden die Anziehung von Insekten wie Schmetterlingen und Zikaden erheblich reduzieren. Dies stellt eine wichtige Lösung dar, um das oft tödliche Anlocken von Insekten durch künstliches Licht zu verhindern.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts, an dem die Forschungsgruppe Lichtverschmutzung und Ökophysiologie des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) beteiligt war, konnte die Anzahl der angelockten Insektenarten, darunter Schmetterlinge, Zikaden, Fliegen und Läuse, ungefähr halbiert werden. Für die Studie wurden in drei baden-württembergischen Naturschutzgebieten Fallen aufgestellt, um genaue Daten über die Arten und Mengen der Insekten zu sammeln, die von den Lichtern angezogen wurden.
Die Hälfte der untersuchten Straßenleuchten wurde auf LED-Technologie umgerüstet und mit speziellen Blenden ausgestattet. Diese Blenden sorgten dafür, dass das Licht gezielt nur auf Gehwege und Straßen gelenkt wurde und nicht in die umliegende Natur strahlte. Die unveränderten Leuchten dienten als Kontrollgruppe für den Vergleich.
Dominique Erb, die das Projekt „NaturLicht“ beim Regierungspräsidium Karlsruhe mitbetreut, merkte an, dass der zusätzliche Vorteil einer reduzierten Farbtemperatur der neuen LED-Beleuchtung in dieser spezifischen Studie nicht eindeutig belegt werden konnte. Sie verwies jedoch darauf, dass andere Untersuchungen bereits gezeigt haben, dass eine geringere Farbtemperatur ebenfalls zu einer geringeren Anziehung von Insekten führt.
Das dazu gehörige Fachseminar ist in der Seminarwelt des IWU Magdeburg auffindbar.
