Beprobung fester Abfälle nach LAGA PN 98, DIN 19698-1 und DIN 19698-2

Die Beprobung fester Abfälle ist ein entscheidender Schritt in der Abfallwirtschaft, um deren Zusammensetzung und Schadstoffbelastung zu ermitteln und somit eine sichere Verwertung oder Beseitigung zu gewährleisten. Die in Deutschland gängigsten Normen für die Beprobung fester Abfälle sind die LAGA PN 98 sowie die DIN 19698-1 und DIN 19698-2.

LAGA PN 98

Die LAGA PN 98 (Richtlinie für das Vorgehen bei physikalischen, chemischen und biologischen Untersuchungen im Zusammenhang mit der Verwertung/Beseitigung von Abfällen) stellt eine umfassende Richtlinie dar, die die gesamte Bandbreite der Abfalluntersuchungen abdeckt. Sie bietet detaillierte Anleitungen zur Probenahme, Probenaufbereitung und Analytik.

Wichtige Aspekte der LAGA PN 98:

  • Anwendbarkeit: Die Richtlinie gilt für eine Vielzahl von Abfällen, von Hausmüll über Bauschutt bis hin zu speziellen Abfallarten.
  • Probenahmeverfahren: Die LAGA PN 98 beschreibt verschiedene Probenahmeverfahren, die je nach Art des Abfalls und dem Ziel der Untersuchung ausgewählt werden können.
  • Probenaufbereitung: Sie gibt detaillierte Hinweise zur Aufbereitung der Proben, um eine repräsentative Analyse zu gewährleisten.
  • Analytik: Die Richtlinie enthält eine umfassende Liste von zu bestimmenden Parametern, die je nach Fragestellung angepasst werden können.

DIN 19698-1 und DIN 19698-2

Die DIN 19698-1 und DIN 19698-2 ergänzen die LAGA PN 98 und bieten spezifischere Vorgaben für bestimmte Probenahmesituationen.

  • DIN 19698-1: Diese Norm legt Regeln für das einheitliche Vorgehen bei physikalischen, chemischen und biologischen Untersuchungen im Zusammenhang mit der Verwertung oder Beseitigung von Feststoffen fest. Sie ist insbesondere für die Beprobung von Haufwerken relevant und bietet detaillierte Anleitungen zur segmentorientierten Probenahme.
  • DIN 19698-2: Diese Norm befasst sich mit der Probenahme von Böden und ist für die Untersuchung von kontaminierten Standorten von Bedeutung.

Ziele der Beprobung

Die Beprobung fester Abfälle dient verschiedenen Zwecken:

  • Abfallklassifizierung: Ermittlung der Abfallschlüssel gemäß Abfallverzeichnis.
  • Verwertungseignung: Bewertung der Eignung für bestimmte Verwertungsverfahren.
  • Überwachung: Kontrolle von Deponien und Anlagen zur Abfallbehandlung.
  • Sanierung: Beurteilung des Sanierungsbedarfs kontaminierter Standorte.
  • Rechtskonformität: Nachweis der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen.

Wichtige Aspekte bei der Beprobung

  • Repräsentativität: Die Proben müssen den gesamten Abfall repräsentieren.
  • Homogenität: Heterogene Abfälle müssen entsprechend aufbereitet werden.
  • Dokumentation: Alle Schritte der Probenahme und -aufbereitung müssen sorgfältig dokumentiert werden.
  • Qualifikation: Die Probenahme sollte von geschultem Personal durchgeführt werden.

Herausforderungen

Die Beprobung fester Abfälle ist mit einigen Herausforderungen verbunden:

  • Heterogenität: Abfälle sind oft heterogen zusammengesetzt, was die Probenahme erschwert.
  • Schadstoffverteilung: Schadstoffe können inhomogen im Abfall verteilt sein.
  • Kosten: Eine umfassende Beprobung kann kostenintensiv sein.

Fazit

Die LAGA PN 98 und die DIN 19698-1 und DIN 19698-2 bieten einen soliden Rahmen für die Beprobung fester Abfälle. Durch eine sorgfältige Planung und Durchführung der Probenahme können zuverlässige Ergebnisse erzielt werden, die für eine sichere und umweltgerechte Abfallwirtschaft von entscheidender Bedeutung sind.

Das dazu gehörige Fachseminar ist in der Seminarwelt des IWU Magdeburg auffindbar.