Bepflanzte Bodenfilter: Nachhaltige und effektive Wasserreinigung in Pflanzenkläranlagen

Einführung

Beflanzte Bodenfilter, auch bekannt als Pflanzenkläranlagen, sind eine natürliche und nachhaltige Methode zur Reinigung von Abwasser. Sie nutzen die Kraft der Pflanzen, um Schadstoffe aus dem Wasser zu filtern und gleichzeitig Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen zu bieten. In diesem Fachbeitrag werden wir die Funktionsweise von Pflanzenkläranlagen, ihre Vorteile und Herausforderungen sowie die Auswahl geeigneter Pflanzen näher beleuchten.

Funktionsweise von Pflanzenkläranlagen

Pflanzenkläranlagen bestehen aus einem Becken, das mit Substrat gefüllt ist, in dem Pflanzen wachsen. Das Abwasser wird über das Substrat geleitet, wo es von den Pflanzenwurzeln und den im Substrat lebenden Mikroorganismen gereinigt wird. Die Pflanzenwurzeln nehmen Schadstoffe aus dem Wasser auf und nutzen sie für ihr Wachstum. Die Mikroorganismen im Substrat bauen Schadstoffe ab und wandeln sie in harmlose Stoffe um.

Vorteile von Pflanzenkläranlagen

Pflanzenkläranlagen bieten gegenüber konventionellen Kläranlagen eine Reihe von Vorteilen:

  • Nachhaltigkeit: Pflanzenkläranlagen sind energieeffizient und benötigen keine Chemikalien zur Wasserreinigung.
  • Effektivität: Pflanzenkläranlagen können eine Vielzahl von Schadstoffen aus dem Wasser entfernen, darunter Nährstoffe, Schwermetalle und organische Verbindungen.
  • Biodiversität: Pflanzenkläranlagen bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, was zur Biodiversität beiträgt.
  • Ästhetik: Pflanzenkläranlagen können als attraktive Landschaftselemente gestaltet werden.

Herausforderungen bei Pflanzenkläranlagen

Pflanzenkläranlagen haben auch einige Herausforderungen, die bei der Planung und dem Betrieb berücksichtigt werden müssen:

  • Platzbedarf: Pflanzenkläranlagen benötigen mehr Platz als konventionelle Kläranlagen.
  • Wartung: Pflanzenkläranlagen müssen regelmäßig gepflegt werden, z. B. durch Entfernen von abgestorbenen Pflanzen und Kontrolle des Wasserpegels.
  • Klima: Die Leistung von Pflanzenkläranlagen kann durch klimatische Bedingungen wie Frost und Trockenheit beeinträchtigt werden.

Pflanzenauswahl für Pflanzenkläranlagen

Die Auswahl der richtigen Pflanzen für Pflanzenkläranlagen ist wichtig für die optimale Funktion des Filters. Die Pflanzen sollten folgende Eigenschaften haben:

  • Tiefwurzelnd: Die Wurzeln der Pflanzen sollten tief in den Boden reichen, um das Abwasser zu erreichen und die darin enthaltenen Schadstoffe zu filtern.
  • Sauerstoffliebend: Die Pflanzen sollten Sauerstoff lieben, da dies für die abbauenden Bakterien wichtig ist.
  • An die Wasserbedingungen angepasst: Die Pflanzen sollten an die Wasserbedingungen im Filter angepasst sein, z. B. an den pH-Wert und den Salzgehalt.
  • Robust: Die Pflanzen sollten robust sein und widrigen Bedingungen wie Frost, Hitze und Trockenheit standhalten können.

Beispiele für geeignete Pflanzen für Pflanzenkläranlagen sind:

  • Schilf (Phragmites australis)
  • Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)
  • Sumpfpfennigkraut (Lysimachia vulgaris)
  • Mädesüß (Filipendula ulmaria)
  • Kalmus (Acorus calamus)

Fazit

Pflanzenkläranlagen sind eine nachhaltige und effektive Methode zur Reinigung von Abwasser. Sie bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber konventionellen Kläranlagen und können zur Biodiversität beitragen. Bei der Planung und dem Betrieb von Pflanzenkläranlagen müssen jedoch einige Herausforderungen berücksichtigt werden, z. B. der Platzbedarf und die Wartung. Die Auswahl der richtigen Pflanzen ist wichtig für die optimale Funktion des Filters.

Das dazu gehörige Fachseminar ist in der Seminarwelt des IWU Magdeburg auffindbar.